Deutsch-Französisches Zentrum
Frischer Wind in Guidel
Das Centre-Franco-Allemand (CFA) im bretonischen Guidel hat ab 2021 einen Pächter: Die Gesellschaft zur Förderung übernationaler Begegnungen DEFRABE wird es mit neuem Konzept verwalten und weiterentwickeln.
Der Landrat des CFA-Eigentümers Rhein-Erft-Kreis, Michael Kreuzberg, sowie die beiden DEFRABE-Geschäftsführer Dr. Franz Schoser und Gérard Foussier unterzeichneten den Pachtvertrag offiziell im Rathaus der Stadt Brühl und sicherten damit die Zukunft der Jugendbegegnungsstätte für weitere 20 Jahre.
Neues Kapitel deutsch-französischer Begegnungen
Das CFA ist in den 1960er-Jahren aus einem Zeltlager entstanden und befindet sich seit 1972 mit festem Haus auf einem über 16.500 qm großen parkähnlichen Gelände in Gehdistanz zum Atlantik, unweit des Flussarms Laïta im Département Morbihan. Nicht weit entfernt liegen die Ausflugsziele Vannes, Hauptstadt des Departements, das Künstlerstädtchen Pont Aven, der Fischereihafen Concarneau und die Halbinsel Quiberon mit seiner Wilden Küste (Côte Sauvage). Generationen von Schülerinnen und Schülern des Rhein-Erft-Kreises begeisterten sich hier für Land und Leute, zuletzt fanden jährlich rund 4000 Übernachtungen statt; auch künftig hat der Kreis ein Belegungsrecht.
Die DEFRABE verwaltet bereits das Deutsch-Französische Zentrum in Wasserburg am Bodensee. Sie ist eine Tochtergesellschaft der Gesellschaft für übernationale Zusammenarbeit (GÜZ) und des Bureau International de Liaison et de Documentation (BILD), die seit Jahrzehnten deutsch-französische Jugendbegegnungen an mehreren Orten in Deutschland und Frankreich durchführen – nach dem anstehenden, an den neuen Anforderungen orientierten Umbau des CFA-Gebäudes demnächst auch in Guidel.
Im Geist des Vertrags von Aachen
Die konzeptionelle Neuausrichtung der DEFRABE sieht vor allem die Nutzung binationaler deutsch-französischer Gruppen vor und entspricht damit dem Aachener Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit und Integration vom 22. Januar 2019, dem 56. Jahrestag des Elysée-Vertrages. Laut Kapitel 3 soll die deutsch-französische Freundschaft gerade auch durch zivilgesellschaftliches Engagement belebt und gefördert werden.
Landrat Michael Kreuzberg bezeichnete den 30. September 2020 anlässlich der Vertragsunterzeichnung folglich als „sehr guten Tag für die deutsch-französischen Beziehungen“.