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Deutsch-französische Beziehungen

Wege aus der deutsch-französischen Vertrauenskrise

Von Sylvain Schirmann

Die Medien weisen stets von neuem auf die Verschlechterung der deutsch-französischen Beziehungen hin. Sie scheinen den Zeiten nachzutrauern, in denen Deutschland und Frankreich in Europa noch erfolgreich vorangingen. Diese Führungsrolle beruhte auf einem gemeinsamen politischen Willen, der heute neu ausformuliert werden muss. Das braucht Europa, denn die beiden Länder scheinen in fast allen Themenbereichen entgegengesetzte Positionen zu vertreten.

Deutsch-französische Missverständnisse

Frankreich entschlüsseln

Von Isabelle Bourgeois

Eine jahrzehntelange deutsch-französische Freundschaft, immer wieder zelebriert, zahlreiche gemeinsame Erfolge beim Aufbau Europas: Das nährt die Illusion, dass wir uns gut kennen. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Die Sprachkenntnisse schwinden rasant, somit auch das tiefere Verständnis der anderen Kultur. Das fördert nicht nur Klischees, sondern auch hartnäckige Missverständnisse.

Sahel

Sahel-Krise: „Jetzt müssen die Europäer mehr tun“

Von Interview mit Ulf Laessing und Elie Tenenbaum

Seit dem Putsch gegen Mohamed Bazoum überschlagen sich die Ereignisse im westafrikanischen Niger. Ein Gespräch mit Ulf Laessing und Elie Tenenbaum über die Zukunft der Region, den schwindenden Einfluss Frankreichs und die Rolle der Europäer.

NS-Vergangenheit in der Gegenwart

Kein Ende in Sicht

Von Julia Schölzel

Eine Familie aus München verbringt ihren Sommerurlaub an der französischen Atlantikküste in Lacanau-Océan. Surfen, Segeln, Fahrradfahren und Stunden am Meer bescheren traumhafte Wochen. Bis eines Nachmittags der 18-jährige Sohn am Strand eine Entdeckung macht und die NS-Zeit die Gegenwart einholt. 

Die Résistance in Frankreich

Ein dunkles Geheimnis der Résistance

Von Pierre Vignaud

Im Mai dieses Jahres brach die Aussage eines ehemaligen Widerstandskämpfers aus der Corrèze das Schweigen über den Tod von 46 deutschen Soldaten und einer Frau. Letzterer wurde Kollaboration mit dem Feind vorgeworfen. Die Soldaten waren im Juni 1944 in der Corrèze gefangengenommen und in einem Waldstück in Meymac hingerichtet worden. Fast 80 Jahre nach den Ereignissen haben die französischen und deutschen Behörden damit begonnen, die Leichen zu suchen und zu exhumieren. Dabei handelt es sich um die größte Aktion dieser Art in ganz Frankreich.

Meinungen

Ist er das Problem?

Von Markus Kaim, Hans-Dieter Heumann

Markus Kaim beobachtet seit 2017 die französische Europapolitik. Er findet, Emmanuel Macron fehle es an Ernsthaftigkeit und Beständigkeit. Seine Herangehensweise sei oft eigennützig. Hans-Dieter Heumann widerspricht. Das Konzept der Europäischen Souveränität solle ernst genommen werden.

Zeitzeugenstimmen

„Man machte sehr viel mit wenigen Worten.“

Von Rudolf Herrmann

Ein Gespräch mit Rudolf Herrmann zum 60. Jubiläum des DFJW Der Historiker und Politologe Rudolf Herrmann hat als Koordinator des Deutsch-Französischen Jugendwerks viele Jahre mit jungen Französinnen und Franzosen gearbeitet. Im Gespräch mit dokdoc spricht er über die Anfänge des DFJW, den Umzug von Rhöndorf nach Paris und die Zukunft der Institution. Rudolf Herrmann war von Anfang an „dabei“: Un morceau d’histoire!

Begegnungen

Menschen in Paris

Von Stephan Gabriel

Über keine andere Stadt ist so viel geschrieben und gesprochen worden wie über die 2 000 Jahre alte Metropole Paris – frei nach Jean Giraudoux: „Die 5.000 am häufigsten beschriebenen Hektar der Welt.“ Was Paris zu bieten hat, ist liebenswert, abgründig, mysteriös und herrlich. Eine Stadt, die begeistert, mitreißt und abstößt – aber nie unberührt lässt. Paris ist ein einziges Chanson! In der Metropole wie im Chanson geschehen Minidramen, wobei alle Spielarten des Dramatischen – von der Tragödie bis zur Farce – vertreten sind.

Erinnerungsarbeit

Die Stille in Auschwitz

Von Nils Franke

Oswiecim heißt heute die Stadt, die für das Symbol des Holocaust steht. Der deutsche Begriff Auschwitz fällt nur dann, wenn die Bewohner die Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz I, Auschwitz II-Birkenau und Auschwitz III-Monowitz meinen, deren Reste sich am Fuße der Altstadt befinden. In diesen spannungsreichen Raum reiste vom 29. Juli bis zum 2. August 2023 eine internationale Studierendengruppe aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Russland und China.

Zukunft der EU

EU-Erweiterung: Kein Warten mehr in Paris und Berlin

Von Christian Lequesne

Der Krieg in der Ukraine hat die Frage nach einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik, aber auch die Frage nach einer Erweiterung der EU erneut aufgeworfen. Ein Jahrzehnt lang war es still um diese Frage geworden, da Paris und Berlin sie nicht als Priorität ansahen. Heute müssen sie über die Perspektiven nachdenken, die eine neue Erweiterung aufwirft, und dabei die Entscheidungsfähigkeit der EU im Auge behalten und ihre normativen Grundlagen nicht aufgeben.

Begegnung mit einem Hundertjährigen

„Herr Troller: Sind Sie glücklich mit Ihrem Leben?“

Von Michael Krons

Was fragt man einen Hundertjährigen? Ob er noch Pläne für die Zukunft hat? Was er sich noch wünscht? Wohl kaum. Die zentrale Frage ist sicher, ob er mit seinem Leben zufrieden ist. Als ich Georg Stefan Troller in seiner Pariser Wohnung besuche, will ich genau das als Erstes von ihm wissen. Er lächelt milde und meint, diese Frage sei unzulässig. Er selbst hat sie unzähligen Menschen gestellt. Und nicht selten unerwartete Antworten erhalten.

Im Gespräch

Europäische Souveränität, mehr als eine „Illusion“?

Von Interview mit Ulrike Franke und Pierre Haroche

dokdoc: Der geopolitische Stress der letzten Monate hat die Bruchlinien zwischen Deutschland und Frankreich stärker hervortreten lassen. Wo stehen heute beide Länder und wie ist es um ihre Beziehungen bestellt?

Banlieues

Durch die amerikanische Brille

Von Michaela Wiegel

Frankreichs singuläres Verständnis der „Citoyenneté“ wird immer weniger verstanden – besonders vom engsten Partner Deutschland. Die Banlieue-Krise wird als Folge mangelnder Toleranz in einer multikulturellen Gesellschaft verstanden. Warum das ein großes Missverständnis ist.

Macron in Deutschland

Ein Staatsbesuch kann helfen

Von Landry Charrier

Die Absage schwebte seit ein paar Tagen in der Luft. Am 1. Juli war es dann offiziell: Der Staatsbesuch des französischen Präsidenten musste wegen der anhaltenden Unruhen in den Banlieues verschoben werden. Nachholtermin noch offen. 

Tourismus in Frankreich

„Kalon Breizh“ – im „Herzen der Bretagne“  

Von Oliver Keymis

RN164 – so heißt die neue Zauberformel für mobile Erkundungen der Zentral-Bretagne, die sich auf einer Achse von Rennes bis nach Châteaulin im Finistère auf besonders vielfältige Weise bereisen lässt.

Weimarer Dreieck

Ein Weimarer Dreieck ohne Antriebskraft?

Von Monika Sus, Landry Charrier, Hans-Dieter Heumann

Im Herbst findet in Polen die nächste Parlamentswahl statt. Der Ausgang der Wahl wird für die ganze EU entscheidend sein. In diesem Zusammenhang hat dokdoc Monika Sus, Landry Charrier und Hans-Dieter Heumann um eine Einschätzung gebeten. Es geht um das Weimarer Dreieck, den Krieg in der Ukraine, Polens europapolitischen Kurs und die Zukunft der Europäischen Union.

Krimi-Land Frankreich

Kommissar Dupin ermittelt wieder und räumt ab!

Von Oliver Keymis

5,87 Millionen Menschen schalteten am 20. April 2023 das Erste ein, um zur ARD-Prime-Time gemeinsam mit Kommissar Dupin in der Bretagne zu ermitteln. Mit 22,2% Marktanteil war auch dieser elfte Bretagne-Krimi mit dem Titel Bretonische Nächte wieder einer der Spitzenreiter der Donnerstags-Krimis im Ersten und an diesem Tag sogar der „Gesamt-Tagessieger“ im deutschen Fernsehen.

Russlands Krieg gegen die Ukraine

Außenpolitischer GAU für Frankreich

Von Johanna Möhring

Für Emmanuel Macron ist der offene Krieg Russlands gegen die Ukraine ein geopolitischer GAU, der größte anzunehmende Unfall, auf den die französische Außen- und Verteidigungspolitik nicht wirklich vorbereitet ist.

Restitution von Effekten aus Konzentrationslagern

Gestohlene Erinnerungen

Von Sabine Wachs

In den Arolsen Archives in Nordhessen lagern bis heute mehr als 2000 Gegenstände von NS-Opfern aus Konzentrationslagern. Die Suche nach Angehörigen ist mühsam, doch immer wieder gelingt es, persönliche Gegenstände an Familien der Deportierten zu übergeben.

Rentenreform in Frankreich

Frankreichs tiefe Gräben

Von Niklas Záboji

Mit seiner geplanten Rentenreform hat Emmanuel Macron die Franzosen gegen sich aufgebracht. Nach Großdemonstrationen mit Rekordbeteiligung sehen einige Beobachter schon Parallelen zu den Protesten der „Gelbwesten“.