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virtuell reisen

Online unterwegs

Jörg-Manfred Unger

Besichtigung im World Wide Web: die Sainte-Chapelle, © Unsplash, Xuan Nguyen

29. Dezember 2020

Während der Corona-Pandemie finden weltweit so gut wie keine touristischen Reisen mehr statt. Die einzige Alternative bietet bei Fernweh nur das World Wide Web.

Die Entdeckung Frankreichs trotz Schließungen, Ausgangssperre und Kontaktbeschränkungen: die Höhle von Lascaux als virtueller Rundgang, mit Youtube in Paris und im Konzert von Jean-Michel Jarre, mit AirPano zum Mont Saint-Michel, dank Podcast in den Luberon, per Instagram zu virtuellen Ausstellungen von zu Hause aus.

Das Kulturleben der französischen Hauptstadt findet auch online statt, Pariser Museen haben digitale Führungen und 3D-Einblicke in ihre Sammlungen im Programm. Auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Paris lassen sich so erkunden: Louvre und Eiffelturm, Grand Palais und Triumphbogen, Centre Pompidou und Père Lachaise. Auf Metro, Bus oder RER muss man dabei nicht verzichten, möglich auch: ein Flug über die Dächer von Paris.

Nizza und Cannes, Chamonix und der Mont Blanc mit Drohnen in 4K, ein Reisebericht über die Bretagne, Surfer an der baskischen Küste – online alles kein Problem: es darf (mit)gesurft werden, auch mit Kindern!

Lavendel der Provence gibt’s auf www.provence-info.de. © pixabay

Die Sainte-Chapelle als Panoramatour vermittelt mit Zoomfunktion und Richtungspfeilen, musikalisch untermalt, eine Ahnung von der lichtdurchfluteten, majestätischen Oberkapelle und ihren 1134 Fensterfeldern in der ehemaligen königlichen Residenz auf der Pariser Île de la Cité.

Die Pariser Nationaloper bietet online monumentale Aufführungen, die Pariser Philharmonie jetzt schon Meisterkonzerte zum Nulltarif an.

Digitale Fiktion

Suchmaschinen wie Google weisen den Weg: Sie ermöglichen schier unendliche Destinationen unabhängig von Zeit und Ort – z. B. vom Hotel an der Côte d’Azur über die Camargue direkt in die Pariser Brasserie Bofinger.

Von den fünf menschlichen Sinnen Hören, Riechen, Schmecken, Sehen und Tasten werden allerdings nur Hören und Sehen bedient. Virtuelles Reisen ersetzt nicht das Zirpen der Grillen und den Lavendelduft in der Provence, Meeresrauschen und Möwengeschrei in der Bretagne, den petit vin blanc und das gemeinsame Schlürfen von Austern auf der Ile-de-Ré: es taugt allenfalls als schöne Erinnerung an Gesehenes, Gefühltes, Geschmecktes – oder als Vorbereitung für Künftiges.

Der Louvre bietet virtuelle Führungen an. © Unsplash, Alex Holyoake

Der Protagonist Jean Floressas des Esseintes hat es besser, im 11. Kapitel von Joris-Karl Huysmans Roman Gegen den Strich (A rebours, 1884): Auf dem Weg von Paris nach London erlebt er bereits in zwei Pariser Restaurants vermeintlich englische Atmosphäre mit allen Sinnen und bricht seine geplante Reise daraufhin ab.

Dialog Dialogue

2 Kommentare/Commentaires

  1. Espérant que cette information sera de quelque utilité, j‘attire votre attention sur un site Internet qui donne accès à toutes les œuvres des musées français. Sur ce site, 500.000 images d’œuvres sont consultables et utilisables à titre privé ou pédagogique et en outre faciles à partager.

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