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Welche Rolle für Deutschland und Frankreich in Europa?

Bedingt führungsfähig? Eine Stimme aus Finnland

Von Minna Ålander

Demonstration in Helsiniki gegen den russischen Angriff auf die Ukraine

In Folge 5 unserer Reihe „Bedingt führungsfähig“ gibt die Sicherheitsexpertin Minna Ålander die finnische Perspektive wieder. Sie schreibt: „Bei Deutschland fehlt es noch an Risikobereitschaft. Frankreich wiederum muss noch lernen, seine Partner besser mitzunehmen und sie nicht mehr mit unkoordinierten Aussagen vor den Kopf zu stoßen.“

Frankreich verstehen

Alfred Grosser: Was im Rückblick von ihm bleibt

Von Ein Gespräch mit Hélène Miard-Delacroix

Alfred Grosser war der große Vermittler zwischen Deutschland und Frankreich. Wie gelang es ihm, Vorurteile abzubauen und Verständnis zu schaffen? Ein Blick auf Vergangenheit und Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen.

Welche Rolle für Deutschland und Frankreich in Europa?

Bedingt führungsfähig? Eine Stimme aus Polen

Von Piotr Buras

Folge 4 unserer Reihe „Bedingt führungsfähig?“, heute mit dem polnischen Experten Piotr Buras vom Warschauer Büro des European Council on Foreign Relations. Seine These: Tusk wird nicht der Retter Europas sein, aber die Union hat mit ihm eine Chance, die in Paris und Berlin ernst genommen werden sollte.

Meinungen

Warum Frankreich mit dem „deutsch-französischen Paar“ Schluss machen muss

Von Gérard Araud

Gérard Araud hat bereits mehrfach die Fetischisierung der deutsch-französischen Beziehungen kritisiert. Vor wenigen Tagen erschien in Le Point ein Beitrag von ihm, der im Kontext der gegenwärtigen deutsch-französischen Verwerfungen für große Aufmerksamkeit gesorgt hat: „Wir müssen mit Berlin wieder ‚klassische‘ zwischenstaatliche Beziehungen auf der Grundlage von Zusammenarbeit und auch Wettbewerb aufnehmen“, fordert Araud. Seinen Beitrag möchten wir nun mit unseren deutschen Leserinnen und Lesern teilen und zur Diskussion stellen.

Welche Rolle für Deutschland und Frankreich in Europa?

Bedingt führungsfähig? Eine Stimme aus Estland

Von Kristi Raik

In der dritten Folge unserer Reihe „Bedingt führungsfähig?“ gibt Kristi Raik die estnische Perspektive wieder. Sie schreibt: „Wenn es Frankreich und Deutschland nicht gelingt, gemeinsam (…) zu führen, (…) werden wir in den kommenden Jahren wahrscheinlich ein zersplittertes, instabiles und weltweit unbedeutendes Europa erleben.“

Welche Rolle für Deutschland und Frankreich in Europa?

Bedingt führungsfähig? Eine Stimme aus Bulgarien

Von Vessela Tcherneva

In unserer Reihe „Bedingt führungsfähig?“ erscheinen Beiträge aus unterschiedlichen Ländern zur Rolle Deutschlands und Frankreichs in Europa. Nachdem Nadiia Koval für die Ukraine den Startschuss gegeben hat, gibt Vessela Tcherneva die bulgarische Perspektive wieder. Sie warnt: Jetzt bloß nicht den deutsch-französischen Motor abwürgen.

Vereinte Nationen

Reform des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen: Ein deutsch-französischer Vorschlag?

Von Benoît Schuman

Der Vertrag von Aachen befürwortet ausdrücklich die Unterstützung Frankreichs für einen ständigen Sitz Deutschlands im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (SRVN), aber wäre es nicht an der Zeit, dass beide Länder eine strukturelle Reform dieses Gremiums vorschlagen? Ziel müsste es sein, die blockierenden Rivalitäten zwischen Russland, China und den Vereinigten Staaten zu überwinden. Die Chancen für Berlin, einen Sitz zu erhalten, sind verschwindend gering, aber es lohnt sich, darüber nachzudenken.

Meinungen

Westliche Truppen in der Ukraine?

Von Bruno Tertrais, Thomas Jäger

Die Bodentruppen-Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron haben in Europa hohe Wellen geschlagen und einen neuen Streit zwischen Deutschland und Frankreich ausgelöst. Wir haben Bruno Tertrais von der Fondation pour la Recherche Stratégique nach seinen Einschätzungen gefragt. Professor Thomas Jäger von der Universität zu Köln antwortet ihm. 

Meinungen

Warum sie (nicht) auf die Straße gehen

Von Christian Wolff, Jean-Yves Camus

In Deutschland hat der Skandal im Zusammenhang mit den Enthüllungen des CORRECTIV-Netzwerks in den letzten Wochen viele Leute auf die Straße gebracht. Ganz anders in Frankreich, wo der Höhenflug des Rassemblement National keine Angst macht. Christian Wolff, einer der führenden Köpfe hinter den Demonstrationen der letzten Wochen in Leipzig, und Jean-Yves Camus, Spezialist für Rechtsextremismus, erklären und berichten.

Schäuble-Lamers-Papier

Kerneuropa – stets erträumt aber nie erreicht

Von Hans Stark

Seitdem es die Europäische Union gibt, funktioniert sie im Krisenmodus. Aus Krisen mag sie gestärkt und konsolidiert hervorgehen, aber Krisen sind auch Ausdruck fundamentaler Interessengegensätze. Ein fester Kern innerhalb Europas könnte die immer wieder aufkommenden Zentrifugalkräfte in der EU eindämmen – vorausgesetzt ein Kerneuropa ist erwünscht und umsetzbar.

Olympia

Die Spiele der Freudlosigkeit?

Von Martina Meister

Drei Mal hat sich Paris in den vergangenen 25 Jahren um die Austragung der Olympischen Spiele beworben, drei Mal vergeblich. Als der Zuschlag für 2024 kam – genau hundert Jahre, nachdem Paris das erste Mal Olympia veranstalten durfte – war die Euphorie groß. Doch heute scheint die Euphorie der Freudlosigkeit gewichen zu sein. Martina Meister berichtet.

Emmanuel Macron im Bundestag

Die hohe Kunst der vieldeutigen Rede

Von Michaela Wiegel

Im Bundestag verabschiedeten sich am 22. Januar europäische und deutsche Politiker von Wolfgang Schäuble. In einer in großen Teilen auf Deutsch gehaltenen Rede erinnerte Emmanuel Macron an dessen Einsatz für Europa. Seine Rede barg auch etliche Botschaften an Deutschland.

Welche Rolle für Deutschland und Frankreich in Europa?

Bedingt führungsfähig? Eine Stimme aus der Ukraine

Von Nadiia Koval

In unserer Reihe „Bedingt führungsfähig?“ erscheinen Beiträge aus unterschiedlichen Ländern zur Rolle Deutschlands und Frankreichs in Europa. Die Geschichte der europäischen Integration zeigt, dass die großen Entscheidungen über die Zukunft der EU Führung erfordern. In den meisten Fällen wurde sie von Deutschland und Frankreich ausgeübt. Doch im Zuge des Krieges gegen die Ukraine wurde nicht selten behauptet, das Gravitationszentrum der EU verschiebe sich nach Osten; die Zukunft Europas liege nun in den Händen anderer Länder. dokdoc nimmt sich vor, diese These zur Diskussion zu stellen. Wenn Deutschland und Frankreich ihre historisch gewachsene Rolle als Gestaltungskraft nicht mehr spielen können, wer    Weiterlesen

Rassemblement National

„Bei ihr hängt alles zusammen: Macron, Deutschland und Europa“

Von Ein Gespräch mit Landry Charrier

Der rechtsextreme Rassemblement National legt seit Jahren in den Umfragen zu und ist inzwischen auf kommunaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene stark vertreten. Bei der Europawahl im Juni könnte sich die Partei von Marine Le Pen als klarer Sieger durchsetzen. Wir haben mit Landry Charrier, dem Redaktionsleiter von dokdoc, darüber gesprochen, und ihn gefragt, warum Deutschland in der Parteirhetorik einen wichtigen Platz einnimmt.

Fünf Jahre Aachener Vertrag

„Versucht euch zu erden. Schaut, wie der normale Bürger deutsch-französische Freundschaft lebt” 

Von Ein Gespräch mit Stefan Raetz

Stefan Raetz ist Lokalpolitiker. Er engagiert sich seit vielen Jahren für die deutsch-französischen Beziehungen, bringt jährlich Schüler aus seiner Stadt nach Verdun und gestaltet die Zukunft der bilateralen Beziehungen auf kommunaler Ebene. Zum fünften Jahrestag des Aachener Vertrags beleuchtet dokdoc die Arbeit eines Menschen, der die Dinge bewegt.

Deutsch-Französischer Tag 2024

Jenseits der „hohen Politik“: Die deutsch-französischen Beziehungen im Zusammenspiel der Ebenen stärken

Von Andreas Marchetti

Der 22. Januar hat im gemeinsamen Gedächtnis beiderseits des Rheins seinen festen Platz. Veranstaltungen und Feierstunden, Berichte und Beiträge verdichten sich regelmäßig um den Jahrestag der Unterzeichnung des Vertrags über die deutsch-französische Zusammenarbeit. Gleiches gilt für politisches Handeln: In die Tradition des Élysée-Vertrags stellte sich vor fünf Jahren nicht nur terminlich der Vertrag von Aachen.

Zeitzeugenstimmen

Aus dem persönlichen Erleben eines deutschen Diplomaten

Von Dirk Brengelmann

Alle deutschen Diplomaten leben mit dem Bewusstsein der zentralen Bedeutung der deutsch-französischen Beziehungen für und in Europa. Aber jeder erlebt dies zu einer anderen Zeit, an einem anderen Ort und mit anderen Rahmenbedingungen. Und die Summe dieser Erfahrungen bestätigt diese Einschätzung, für mich persönlich und für meine Kollegen.

Wiederaufbau von Notre-Dame de Paris

„Ich werde immer mit einem gewissen Stolz darauf schauen“

Von Ein Gespräch mit Barbara Schock-Werner

Hand in Hand arbeiteten deutsche und französische Handwerker am Wiederaufbau der Pariser Kathedrale Notre-Dame nach der Brandkatastrophe im April 2019. Vier große beschädigte Fenster der Kathedrale wurden in der Kölner Dombauhütte restauriert. Ein Gespräch mit der ehemaligen Kölner Dombaumeisterin und Koordinatorin für deutsche Hilfen beim Wiederaufbau von Notre-Dame, Barbara Schock-Werner.

Zeitzeugenstimmen

„Die beiden Figuren sagen uns, dass ein starker Wille ein gutes Ziel erreichen kann“

Von Ein Gespräch mit Konrad Adenauer

Konrad Adenauer wäre am 5. Januar 148 Jahre alt geworden. dokdoc hat diesen Geburtstag zum Anlass genommen, um ein Gespräch mit dem gleichnamigen Enkel des Gründungskanzlers zu den deutsch-französischen Beziehungen sowie der Arbeit der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus in Rhöndorf zu führen.

Grenzüberschreitende Projekte

„Bloß weil wir hier an der Grenze sind, ist das grenzüberschreitende Miteinander nicht selbstverständlich“

Von Ein Gespräch mit Roos Van De Keere und Günter Ihle

Die „Chapelle de la Rencontre“ ist mehr als ein Gebäude: Es ist ein im Dezember 2017 gestartetes, zweisprachiges und grenzüberschreitendes Projekt. Von Ufer zu Ufer möchten der Kehler Pfarrer Günter Ihle und die Straßburger Pfarrerin Roos Van De Keere die Begegnung zwischen Menschen fördern. Dabei teilen sie sich erstmalig in der deutsch-französischen Geschichte eine pastorale Stelle.

Krieg gegen die Ukraine

Die Verblendeten. Wie Berlin und Paris Russland freie Bahn gelassen haben

Von Hans-Dieter Heumann

Sylvie Kauffmann, eine der bekanntesten französischen Journalistinnen, hat gerade ein grundlegendes Buch veröffentlicht, in dem sie erklärt, wie die Invasion der Ukraine im Februar 2022 durch eine Form der Blindheit und des Gewährenlassens seitens des Westens ermöglicht wurde. Hans-Dieter Heumann, der als Diplomat in Moskau, Washington, Paris und Straßburg tätig war, berichtet für dokdoc. 

EU-Erweiterung

„Deutschland und Frankreich sollten sich gemeinsam dafür einsetzen, die Union bis 2030 erweiterungsbereit zu machen.“

Von Daniela Schwarzer

Der Europäische Rat tagt am 14. und 15. Dezember in Brüssel, um über Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine und Moldau zu entscheiden. Wir haben mit Daniela Schwarzer, Ko-Rapporteurin der deutsch-französischen Arbeitsgruppe zur Reform der EU, darüber gesprochen und sie nach der Beziehung zwischen Reformen und Erweiterung der EU gefragt.

Europapolitik

Vor 45 Jahren: Der Appell von Cochin

Von Sylvain Schirmann

Am 6. Dezember 1978 veröffentlichte Jacques Chirac, der damalige Bürgermeister von Paris, eine Erklärung, die als „Appel de Cochin“ in die Geschichte einging. Benannt war dieser Aufruf nach dem Krankenhaus, in dem der Politiker wegen eines Unfalls behandelt wurde. Im aktuellen Kontext ist es interessant, die Schlussfolgerungen dieses Appells erneut in Erinnerung zu rufen.

Musikgeschichte

Piafs jüdischer Pianist

Von Ein Gespräch mit Thilo Dahlmann

60 Jahre nach dem Tod von Édith Piaf blickt dokdoc auf Leben und Werk ihres Pianisten. Norbert Glanzberg ist in Polen geboren, in Würzburg aufgewachsen und nach der Machtübernahme der Nazis nach Frankreich geflohen. Dort schrieb er mit Édith Piaf Musikgeschichte. Ein Gespräch mit Thilo Dahlmann, Professor für Gesang an der Musikhochschule Stuttgart.

Frankreich verstehen

Alle Wege führen nach Paris?

Von Isabelle Bourgeois

Der neue Asterix („Die Weiße Iris“) sagt uns – unterschwellig und mit Humor – viel über Frankreich und seinen Zentralismus. Das Gallierdorf führt ein Eigenleben weitab von Lutetia, wo die Uhren anders gehen – sehr zum Befremden der Gallier. Dennoch verlockt ihr Sirenengesang eine Bonnemine dazu, dem römischen Lifestyle-Guru Visusversus dorthin zu folgen.

Krieg im Nahen Osten

Nahost: Sie ziehen am selben Strang, setzen aber unterschiedliche Akzente

Von Gisela Dachs

In Fragen der Weltpolitik driften Berlin und Paris oftmals auseinander. So mächtige Krisen wie Putins Krieg gegen die Ukraine führten dann aber letzlich doch zur Annäherung. Als Emmanuel Macron und Olaf Scholz sich am 10. Oktober zu einer – langfristig als neues Gesprächsformat geplanten – Kabinettsklausur in Hamburg trafen, hatte ein anderes Drama die Tagesordnung überschattet: das barbarische Massaker der Hamas, mit über tausend ermordeten Israelis und mindestens zweihundert Geiseln, darunter viele französische und deutsche Staatsbürger.

Arabische Politik

Von Agadir bis Gaza: Ist eine deutsch-französische „Arabische Politik“ möglich?

Von Benoît Schuman

Während die Europäische Union Mühe hat, sich als geopolitischer Akteur im Mittelmeerraum und generell im arabisch-muslimischen „Halbmond“ zu etablieren, könnten und sollten Deutschland und Frankreich rasch Überlegungen anstellen zur möglichen Koordinierung und – wenn möglich – zur Schaffung einer gemeinsamen „Arabischen Politik“ als potentielle Grundlage einer integrierten europäischen Doktrin.

Extreme Rechte in Deutschland und Frankreich

Alternative für Deutschland und Rassemblement National: eine Partnerschaft ohne gemeinsame politische Linie?

Von Jean-Yves Camus

Die Alternative für Deutschland (AfD) und der Rassemblement National (RN) schießen in der Wählergunst durch die Decke. Sie sitzen gemeinsam im Europäischen Parlament. Bei genauerem Hinsehen stehen sie jedoch für unterschiedliche Tendenzen der extremen Rechten und entwickeln sich in entgegengesetzte Richtungen: Die eine wird radikaler, die andere normaler.

Restitution und Erinnerungsarbeit

„Recherchieren, verstehen und restituieren bedeutet, die Erinnerung an den Holocaust weiterzugeben“

Von Interview mit Michel Jeannoutot und David Zivie

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas erlebt Europa einen beispiellosen Ausbruch antisemitischer Taten. dokdoc wollte ein Zeichen setzen und hat mit der Kommission für die Entschädigung der Opfer von Enteignungen aufgrund der antisemitischen Gesetzgebung während der Besatzungszeit (CIVS) und der Mission für die Suche und Restitution von zwischen 1933 und 1945 geraubten Kulturgütern (M2RS) gesprochen. Ausgangspunkt der Diskussion war die Restitution, die am 29. September in Toulouse stattgefunden hat.

Deutsch-französische Zusammenarbeit

Deutsch-französisches Zukunftswerk: Nun sind beide Länder am Zug

Von Birgit Holzer

Der Vertrag von Aachen vom 22. Januar 2019 hat die Weichen für eine neue Plattform der bilateralen Zusammenarbeit auf Kommunalebene gestellt: das Deutsch-Französische Zukunftswerk. Rückblick auf die letzte Arbeitsrunde mit Birgit Holzer.

Französische Überseegebiete

Die französischen Überseegebiete. Ein verwirrender Begriff einer lebendigen Realität

Von Stephan Martens

Frankreich erstreckt sich über den europäischen Kontinent hinaus. Fünf seiner Überseegebieten, Départements et Régions d’Outre-mer (DROM) genannt, die mit besonderen sozioökonomischen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, sind vollständig in die Europäische Union (EU) integriert. Außerhalb des Tourismussektors gibt es jedoch kaum eine Kooperation zwischen den DROMs und anderen EU-Regionen, während im Rahmen der so oft zum Vorbild erhobenen deutsch-französischen Beziehungen durchaus eine gezielte Zusammenarbeit denkbar wäre.

Deutsch-französische Beziehungen

„Wenn wir uns immer einig wären, gäbe es keinen Mehrwert.“

Von Interview mit Philippe Étienne

Philippe Étienne war einer der großen Architekten der Europapolitik von Emmanuel Macron und eine Schlüsselfigur der internationalen Diplomatie. dokdoc sprach mit ihm über die deutsch-französischen Beziehungen und den fünften Jahrestag des Vertrags von Aachen.

Rechtsextremismus

„Um nicht selbst als Rechtsextrem wahrgenommen zu werden“

Von Interview mit Nils Franke und Andreas Speit

2024 wird in drei ostdeutschen Ländern gewählt. dokdoc hat mit zwei Experten für Rechtsextremismus über die Ambitionen der AfD und die von Thüringens AfD-Landeschef Björn Höcke gesprochen. Beide blicken zudem auf die Europawahl und die Beziehungen, die die Partei zu Marine Le Pen und dem Rassemblement National unterhält.

Französisches Kino

Auf dem Weg zum Wesentlichen

Von Martina Meister

Über eine Million Zuschauer haben in Frankreich „Auf dem Weg“ gesehen, die Verfilmung des autobiographischen Bestsellers von Sylvain Tesson, der nach einem lebensgefährlichen Sturz die Prognosen der Ärzte widerlegt und 1300 Kilometer durch eine Postkartenlandschaft vom Mercantour bis in die Normandie zurücklegt. Regisseur Denis Imbert wollte keine Tourismuswerbung für Frankreich machen. Aber wie das Buch ist auch der Film, der am 30. November in Deutschland startet, eine Einladung, sich auf den Weg zu machen.

Deutsch-französischer Hip-Hop

„Französische Rapper waren unsere besten Sprachlehrer“

Von Interview mit Zweierpasch

Mit rebellischem HipHop prägt die Band Zweierpasch um die Zwillinge Felix und Till die Szene auf ihre eigene Weise. Auf ihrem aktuellen Album 22 rappen sie über das Leben an der Grenze, über Alltagsrassismus und Widerstand.

Wirtschaft & Finanzen

„Im Vergleich zu Deutschland kann Frankreich ziemlich breitbrüstig auftreten“

Von Interview mit Armin Steinbach

In Deutschland und Frankreich wurde in den vergangenen Wochen intensiv über den Haushaltsplan 2024 diskutiert. Während die Aufregung in Deutschland sich mittlerweile gelegt hat, nimmt sie in Frankreich weiterhin an Fahrt auf. Vieles ist noch offen aber eins ist schon sicher: Frankreich wird 2024 Europas Schuldenkönig bleiben. dokdoc hat mit Armin Steinbach darüber gesprochen. 

Verteidigung

Zeit für eine gründliche deutsch-französische Reflexion zur Verteidigungspolitik. Ein Kommentar zum Interview mit Élie Tenenbaum

Von Joachim Krause

Das Interview mit Élie Tenenbaum ist sehr lesenswert. Es ist frei von schönfärberischer Rhetorik und benennt die Probleme in realistischer Weise. Élie Tenenbaum nimmt die Zeitenwende in Deutschland mit Sympathie auf, meldet aber zu Recht Skepsis an, denn ob die Energie der Zeitenwende in der derzeitigen Parteienkonstellation lange vorhalten wird, steht in Frage. Der deutsche Pazifismus ist noch sehr wirkmächtig.

Europawahlen

Anders wählen: Wie soll das Europäische Parlament in Zukunft gewählt werden?

Von Benoît Schuman

Am 6. und 9. Juni 2024 sind die Bürger der EU-Mitgliedstaaten aufgerufen, ihre Abgeordneten für das Europäische Parlament neu zu wählen. Niemand weiß, ob der Krieg in der Ukraine dann noch wüten wird, aber die Wahl ist schon jetzt im Blickfeld von Politikerinnen und Politikern sowie der Medien. Neben den 720 zu besetzenden Parlamentssitzen steht auch die Ernennung einer neuen Europäischen Kommission an, was den Ehrgeiz vieler entfacht.

Französische Literatur in Deutschland

Unterschichtsscham: Wie Frankreichs „Klassenüberläufer“ deutsche Autoren inspirierten

Von Martina Meister

Schreiben Franzosen die besseren Bücher? Vor einigen Monaten ging eine große deutsche Tageszeitung der Frage nach, warum französische Autoren in Deutschland erfolgreicher sind als umgekehrt die deutschen Schriftsteller in Frankreich. Die Rede war unter anderem von Patrick Modiano, Michel Houellebecq und Yasmina Reza, die man längst zu den Klassikern der französischen Gegenwartsliteratur zählen darf. Aber vor allem ging es um das Erfolgstrio Annie Ernaux, Didier Eribon und Edouard Louis.

Deutsch-französische Beziehungen

Wege aus der deutsch-französischen Vertrauenskrise

Von Sylvain Schirmann

Die Medien weisen stets von neuem auf die Verschlechterung der deutsch-französischen Beziehungen hin. Sie scheinen den Zeiten nachzutrauern, in denen Deutschland und Frankreich in Europa noch erfolgreich vorangingen. Diese Führungsrolle beruhte auf einem gemeinsamen politischen Willen, der heute neu ausformuliert werden muss. Das braucht Europa, denn die beiden Länder scheinen in fast allen Themenbereichen entgegengesetzte Positionen zu vertreten.

Deutsch-französische Missverständnisse

Frankreich entschlüsseln

Von Isabelle Bourgeois

Eine jahrzehntelange deutsch-französische Freundschaft, immer wieder zelebriert, zahlreiche gemeinsame Erfolge beim Aufbau Europas: Das nährt die Illusion, dass wir uns gut kennen. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Die Sprachkenntnisse schwinden rasant, somit auch das tiefere Verständnis der anderen Kultur. Das fördert nicht nur Klischees, sondern auch hartnäckige Missverständnisse.

Sahel

Sahel-Krise: „Jetzt müssen die Europäer mehr tun“

Von Interview mit Ulf Laessing und Elie Tenenbaum

Seit dem Putsch gegen Mohamed Bazoum überschlagen sich die Ereignisse im westafrikanischen Niger. Ein Gespräch mit Ulf Laessing und Elie Tenenbaum über die Zukunft der Region, den schwindenden Einfluss Frankreichs und die Rolle der Europäer.

NS-Vergangenheit in der Gegenwart

Kein Ende in Sicht

Von Julia Schölzel

Eine Familie aus München verbringt ihren Sommerurlaub an der französischen Atlantikküste in Lacanau-Océan. Surfen, Segeln, Fahrradfahren und Stunden am Meer bescheren traumhafte Wochen. Bis eines Nachmittags der 18-jährige Sohn am Strand eine Entdeckung macht und die NS-Zeit die Gegenwart einholt. 

Die Résistance in Frankreich

Ein dunkles Geheimnis der Résistance

Von Pierre Vignaud

Im Mai dieses Jahres brach die Aussage eines ehemaligen Widerstandskämpfers aus der Corrèze das Schweigen über den Tod von 46 deutschen Soldaten und einer Frau. Letzterer wurde Kollaboration mit dem Feind vorgeworfen. Die Soldaten waren im Juni 1944 in der Corrèze gefangengenommen und in einem Waldstück in Meymac hingerichtet worden. Fast 80 Jahre nach den Ereignissen haben die französischen und deutschen Behörden damit begonnen, die Leichen zu suchen und zu exhumieren. Dabei handelt es sich um die größte Aktion dieser Art in ganz Frankreich.

Meinungen

Ist er das Problem?

Von Markus Kaim, Hans-Dieter Heumann

Markus Kaim beobachtet seit 2017 die französische Europapolitik. Er findet, Emmanuel Macron fehle es an Ernsthaftigkeit und Beständigkeit. Seine Herangehensweise sei oft eigennützig. Hans-Dieter Heumann widerspricht. Das Konzept der Europäischen Souveränität solle ernst genommen werden.

Zeitzeugenstimmen

„Man machte sehr viel mit wenigen Worten.“

Von Rudolf Herrmann

Ein Gespräch mit Rudolf Herrmann zum 60. Jubiläum des DFJW Der Historiker und Politologe Rudolf Herrmann hat als Koordinator des Deutsch-Französischen Jugendwerks viele Jahre mit jungen Französinnen und Franzosen gearbeitet. Im Gespräch mit dokdoc spricht er über die Anfänge des DFJW, den Umzug von Rhöndorf nach Paris und die Zukunft der Institution. Rudolf Herrmann war von Anfang an „dabei“: Un morceau d’histoire!

Begegnungen

Menschen in Paris

Von Stephan Gabriel

Über keine andere Stadt ist so viel geschrieben und gesprochen worden wie über die 2 000 Jahre alte Metropole Paris – frei nach Jean Giraudoux: „Die 5.000 am häufigsten beschriebenen Hektar der Welt.“ Was Paris zu bieten hat, ist liebenswert, abgründig, mysteriös und herrlich. Eine Stadt, die begeistert, mitreißt und abstößt – aber nie unberührt lässt. Paris ist ein einziges Chanson! In der Metropole wie im Chanson geschehen Minidramen, wobei alle Spielarten des Dramatischen – von der Tragödie bis zur Farce – vertreten sind.

Erinnerungsarbeit

Die Stille in Auschwitz

Von Nils Franke

Oswiecim heißt heute die Stadt, die für das Symbol des Holocaust steht. Der deutsche Begriff Auschwitz fällt nur dann, wenn die Bewohner die Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz I, Auschwitz II-Birkenau und Auschwitz III-Monowitz meinen, deren Reste sich am Fuße der Altstadt befinden. In diesen spannungsreichen Raum reiste vom 29. Juli bis zum 2. August 2023 eine internationale Studierendengruppe aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Russland und China.

Zukunft der EU

EU-Erweiterung: Kein Warten mehr in Paris und Berlin

Von Christian Lequesne

Der Krieg in der Ukraine hat die Frage nach einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik, aber auch die Frage nach einer Erweiterung der EU erneut aufgeworfen. Ein Jahrzehnt lang war es still um diese Frage geworden, da Paris und Berlin sie nicht als Priorität ansahen. Heute müssen sie über die Perspektiven nachdenken, die eine neue Erweiterung aufwirft, und dabei die Entscheidungsfähigkeit der EU im Auge behalten und ihre normativen Grundlagen nicht aufgeben.

Begegnung mit einem Hundertjährigen

„Herr Troller: Sind Sie glücklich mit Ihrem Leben?“

Von Michael Krons

Was fragt man einen Hundertjährigen? Ob er noch Pläne für die Zukunft hat? Was er sich noch wünscht? Wohl kaum. Die zentrale Frage ist sicher, ob er mit seinem Leben zufrieden ist. Als ich Georg Stefan Troller in seiner Pariser Wohnung besuche, will ich genau das als Erstes von ihm wissen. Er lächelt milde und meint, diese Frage sei unzulässig. Er selbst hat sie unzähligen Menschen gestellt. Und nicht selten unerwartete Antworten erhalten.

Im Gespräch

Europäische Souveränität, mehr als eine „Illusion“?

Von Interview mit Ulrike Franke und Pierre Haroche

dokdoc: Der geopolitische Stress der letzten Monate hat die Bruchlinien zwischen Deutschland und Frankreich stärker hervortreten lassen. Wo stehen heute beide Länder und wie ist es um ihre Beziehungen bestellt?

Banlieues

Durch die amerikanische Brille

Von Michaela Wiegel

Frankreichs singuläres Verständnis der „Citoyenneté“ wird immer weniger verstanden – besonders vom engsten Partner Deutschland. Die Banlieue-Krise wird als Folge mangelnder Toleranz in einer multikulturellen Gesellschaft verstanden. Warum das ein großes Missverständnis ist.

Macron in Deutschland

Ein Staatsbesuch kann helfen

Von Landry Charrier

Die Absage schwebte seit ein paar Tagen in der Luft. Am 1. Juli war es dann offiziell: Der Staatsbesuch des französischen Präsidenten musste wegen der anhaltenden Unruhen in den Banlieues verschoben werden. Nachholtermin noch offen. 

Tourismus in Frankreich

„Kalon Breizh“ – im „Herzen der Bretagne“  

Von Oliver Keymis

RN164 – so heißt die neue Zauberformel für mobile Erkundungen der Zentral-Bretagne, die sich auf einer Achse von Rennes bis nach Châteaulin im Finistère auf besonders vielfältige Weise bereisen lässt.

Weimarer Dreieck

Ein Weimarer Dreieck ohne Antriebskraft?

Von Monika Sus, Landry Charrier, Hans-Dieter Heumann

Im Herbst findet in Polen die nächste Parlamentswahl statt. Der Ausgang der Wahl wird für die ganze EU entscheidend sein. In diesem Zusammenhang hat dokdoc Monika Sus, Landry Charrier und Hans-Dieter Heumann um eine Einschätzung gebeten. Es geht um das Weimarer Dreieck, den Krieg in der Ukraine, Polens europapolitischen Kurs und die Zukunft der Europäischen Union.

Krimi-Land Frankreich

Kommissar Dupin ermittelt wieder und räumt ab!

Von Oliver Keymis

5,87 Millionen Menschen schalteten am 20. April 2023 das Erste ein, um zur ARD-Prime-Time gemeinsam mit Kommissar Dupin in der Bretagne zu ermitteln. Mit 22,2% Marktanteil war auch dieser elfte Bretagne-Krimi mit dem Titel Bretonische Nächte wieder einer der Spitzenreiter der Donnerstags-Krimis im Ersten und an diesem Tag sogar der „Gesamt-Tagessieger“ im deutschen Fernsehen.

Russlands Krieg gegen die Ukraine

Außenpolitischer GAU für Frankreich

Von Johanna Möhring

Für Emmanuel Macron ist der offene Krieg Russlands gegen die Ukraine ein geopolitischer GAU, der größte anzunehmende Unfall, auf den die französische Außen- und Verteidigungspolitik nicht wirklich vorbereitet ist.

Restitution von Effekten aus Konzentrationslagern

Gestohlene Erinnerungen

Von Sabine Wachs

In den Arolsen Archives in Nordhessen lagern bis heute mehr als 2000 Gegenstände von NS-Opfern aus Konzentrationslagern. Die Suche nach Angehörigen ist mühsam, doch immer wieder gelingt es, persönliche Gegenstände an Familien der Deportierten zu übergeben.

Rentenreform in Frankreich

Frankreichs tiefe Gräben

Von Niklas Záboji

Mit seiner geplanten Rentenreform hat Emmanuel Macron die Franzosen gegen sich aufgebracht. Nach Großdemonstrationen mit Rekordbeteiligung sehen einige Beobachter schon Parallelen zu den Protesten der „Gelbwesten“.

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